SpaceX: US-Milliardär Isaacman will zurück ins All, drei Flüge gebucht

Jared Isaacman ist vom Weltraumfieber gepackt und will zurück ins All. Gebucht hat er bei SpaceX drei Flüge, darunter auch einen mit dem Starship.

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(Bild: @polarisprogram)

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Der US-Milliardär Jared Isaacman will zurück ins All und finanziert gleich drei bemannte Weltraumflüge mit Raumschiffen von SpaceX, um die Raumfahrt "schnell voranzubringen". Dafür hat er mit dem US-Raumfahrtunternehmen das sogenannte Polaris-Programm ins Leben gerufen. Das besteht aus zwei bemannten Flügen der Dragon-Kapsel und dem ersten bemannten Flug mit dem riesigen Starship, das SpaceX aktuell entwickelt.

Das Programm soll jede Menge Meilensteine absolvieren, unter anderem den ersten Weltraumspaziergang auf einer privaten Raumfahrtmission und Tests von Kommunikationstechnik für das Satelliteninternet Starlink. Auf dem ersten Flug – Polaris Dawn – sollen vier Personen noch 2022 die bislang höchste Erdumlaufbahn erreichen.

Der 39-jährige Isaacman hat als 16-Jähriger den inzwischen börsennotierten Zahlungsverarbeiter Shift4 Payments gegründet, Forbes schätzt sein Vermögen auf etwa 1,7 Milliarden US-Dollar (1,5 Milliarden Euro). Bei SpaceX hat er bereits den ersten komplett privatwirtschaftlich durchgeführten bemannten Flug ins All gechartert, die Mission Inspiration4.

Bezahlt hatte Isaacman dabei nicht nur für seinen Flug, sondern auch die Plätze des Raumfahrtingenieurs Chris Sembrosk, der Künstlerin und Professorin Sian Proctor sowie der Arzthelferin Hayley Arceneaux. Zusammen waren sie drei Tage lang um die Erde gekreist. Isaacman hat das offenbar nicht gereicht, denn beim ersten Polaris-Flug möchte er wieder dabei sein.

Das Missionslogo

(Bild: Polaris Program / John Kraus)

Auf seinen zweiten Flug in den Weltraum will Isaacman seinen Mitarbeiter Scott Poteet und die SpaceX-Ingenieurinnen Sarah Gillis und Anna Menon mitnehmen. Eine Rakete des Typs Falcon 9 soll ihre Dragon-Kapsel in einen höheren Erdorbit fliegen, als jede andere bemannte Mission zuvor. SpaceX hatte das eigentlich für einen mit der US-Firma Space Adventures vorbereiteten Flug geplant, aber daraus war nichts geworden. Der bisher höchste Orbit war 1966 auf der US-Mission Gemini 11 erreicht worden, die entfernte sich bis zu 1373 Kilometer von der Erde. Während des fünftägigen Flugs soll ein Crew-Mitglied auch den ersten privaten Weltraumspaziergang unternehmen, weil die Kapsel aber keine Druckschleuse hat, wird sie dafür komplett dem Vakuum ausgesetzt werden.

Die Crew von Polaris-Mission I: Anna Menon, Scott Poteet, Jared Isaacman und Sarah Gillis (v.l.n.r.)

(Bild: Polaris Program / John Kraus)

Auf der Pressekonferenz zur Vorstellung des Polaris-Programms kündigte Isaacman an, auch auf den weiteren Missionen mitfliegen zu wollen. Er hatte demnach schon vor seinem ersten Flug ins All Gespräche mit dem Raumfahrtunternehmen von Elon Musk über weitere Flüge geführt, danach seien die aber intensiviert worden. Auf der zweiten Polaris-Mission soll – aufbauend auf den Erfahrungen der ersten – die Grenzen der bemannten Raumfahrt weiter verschoben werden, heißt es noch. Die dritte Mission soll dann aus dem ersten bemannten Flug des riesigen Starships bestehen. Das entwickelt SpaceX seit wenigen Jahren, in diesem Jahr soll nun der erste Orbitalflug klappen. Elon Musk hatte erst vergangene Woche angekündigt, dass die Riesenrakete zum Lastenpferd für eine Besiedlung des Mars werden soll.

(mho)